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Thema: Iggy Pop (53242-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema
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Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #30
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Zitat
plus am 8. Juli nach Paris ...8-)

Die Stadt der Liebe und Iggy Pop - interessante Mischung ...


Sicher dat! :-D

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #31
Zitat
Berliner Morgenpost vom 28.06.04[/url]"][size=0px]Man lebt nur einmal[/size]
Wie Iggy Pop den Punk erfand - und es gar nicht merkte. Heute Konzert in Berlin

Von Peter E. Müller

   
König der Ausbrecher aus allen Konventionen: Iggy Pop tritt heute mit seinen Stooges in der Columbiahalle auf

[size=0px]Foto: Promo[/size]

Der Kreis schließt sich. Nach 30 Jahren lassen sie die alten Zeiten noch einmal aufleben. Und klären zugleich die Frage: "Wer hat's erfunden"? Am Anfang war der Punk. Und der Punk war bei Iggy Pop und den Stooges.

Über Berlin brach er 1978 gleich für drei Konzerte in Folge herein. Im legendären Charlottenburger Kant-Kino spuckte und zeterte Iggy Pop davon, dass er unser Hund sein wolle und überhaupt keinen Spaß am Leben habe. "No Fun!" lautete die Parole. Aber das mit rotzig-trotziger Attitüde. Damals hatte ihn eine junge Gemeinde entdeckt und ganz nebenbei festgestellt, dass der drahtige Iggy mit dem grimmig-bösen Schmollblick schon zehn Jahre zuvor die Rockwelt mit dem aus den Angeln heben wollte, was nun als Punkrock der Popwelt in den Hintern trat. Iggy Pop hat's erfunden. Und bemerkte es wahrscheinlich gar nicht.

Die ausgehenden sechziger Jahre waren immer noch reichlich geschwängert von hippieskem Patschuli-Duft und psychedelischen Nebelschwaden, die Beatles machten in Kunst und "Sgt. Pepper" und die Stones waren "2000 Light Years From Home", als Iggy & The Stooges all das, was man als gute Kinderstube betrachten könnte, in Grund und Boden stampften. Er rebellierte, provozierte, pervertierte in selbstzerstörerischer Pose, wälzte sich zum bestialischen Lärm der Band in Glasscherben, übergoss sich mit heißem Wasser oder heißem Wachs, zelebrierte 35 Jahre vor Calixto Bieito sexuelle Grenzgänge, besudelte seinen nackten Körper und beschimpfte das Publikum - seine Fans liebten ihn dafür.

Er praktizierte als erster das, was Jahre später als Stage Diving in Mode kam und krachte dabei schon mal lebensgefährdend auf den Hallenboden. Zwei großartige, von John Cale produzierte und ziemlich schlecht verkaufte Platten entstanden, eine dritte und letzte, das von David Bowie produzierte Album "Raw Power", beendete 1973 die schnelle Karriere der Stooges, die Iggy 1968 in Ann Arbor/Michigan mit den Brüdern Scott (Schlagzeug) und Ron Asheton (Gitarre) in die Welt gesetzt hatte.

Dort, in einem Trailer Park am Stadtrand, ist der 1947 als James Newell Osterberg geborene Lehrersohn groß geworden. Dort wollte er ausbrechen, erst mit einer Combo, die sich The Iguanas nannte (durch die er zu seinem Namen Iggy kam), dann mit den Asheton-Brüdern, die er für hinterwäldlerisch und einfältig genug hielt, um sie nach seinen Ansprüchen formen zu können. Die Stooges lärmten immer hart am Abgrund zum Misserfolg - und wurden nach der Trennung zum Mythos. Während Iggy Pop unbeirrt den bösen Buben markierte und am rastlosen Leben und immer wieder heftigen Drogenrückfällen fast zerbrach.

Berlin wurde für den rastlosen Reisenden zu einem Wendepunkt. Hier strandete er im Frühjahr 1976 und lebte fast drei Jahre lang in einer Schöneberger Hinterhofwohnung, Tür an Tür mit dem ebenfalls zum Wahl-Berliner auf Zeit gewordenen David Bowie. Mit Bowie zog er durch damals angesagte Läden wie den "Dschungel" oder die "Lützower Lampe". Bowie war es auch, der mit Iggy Pop im Hansa-Studio die beiden LPs "The Idiot" und "Lust For Life" produzierte - seine bis dahin größten Erfolge. Und mit in Berlin entstandenen Songs wie "China Girl" oder "Lust For Life" konnte Iggy Pop endlich sein Leben sanieren.

Von den Drogen ist er seit 20 Jahren los. Er raucht schon lange nicht mehr, trinkt eher selten Alkohol. Er hält sich fit und lebt gesund und zurückgezogen mit Freundin Nina in einer ruhigeren Ecke von Miami Beach. Von hinten wirkt er noch immer wie dieser durchgeknallte Teenager mit dem knackigen Hintern. Dreht er sich aber um, offenbaren sich Narben und Falten einer harten Kariere wie Kerben auf braun gebrannter Lederhaut.

"You have one fucking chance to live!" brüllte hat er seinem Publikum beim letzten Berlin-Konzert 1999 in der Columbiahalle entgegen. Du lebst nur einmal! Wenn er heute Abend nach Berlin zurückkehrt, schließt sich der Kreis. Im vergangenen Jahr rauften sich Iggy Pop, Scott und Ron Asheton wieder zusammen, nahmen ein paar neue Songs auf und kehrten - komplettiert durch Bassist Mike Watt - als Iggy & The Stooges auf die Bühne zurück. Sie sind immer noch so laut, dass der Berliner Veranstalter das Konzert, das eigentlich Open-Air auf dem Kulturforum stattfinden sollte, präventiv wegen möglicher Lärmbeschwerden in die Columbiahalle verlegt hat.

Iggy Pop hat dem Rock den Punk gegeben, wies den Ramones und den Sex Pistols, Sonic Youth und Clash, Dead Kennedys und White Stripes, Nirvana und Monster Magnet den Weg. Er hat sich für uns geschunden und verwundet, abgekämpft und aufgerieben. Es gibt nicht wirklich ein Leben nach dem Rock'n'Roll. Aber es gibt ein Überleben mit dem Rock'n'Roll.

Columbiahalle, heute, 21 Uhr

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #32
im Frühstücksfernsehen war ein kleiner Ausschnitt drin...
sah guuuuuuuuuut aus  8)  :-D  echt wild, wild, wild this man  :-)

Zicky :hallo:
bitte umgehend ausführlich berichten ja??? :-D

Iggy + the stooges, 28.juni Berlin

Antwort #33
ich setz das jetz  in diesen Thread...  auch wenn die Überschrift ja nicht exakt paßt...

Ok.. also, Iggy gestern…. Muße zuerst voraussschicken, daß ich zwar eine Menge Iggy-platten der Nach-Stooges-zeit besitze und auch (vor Bowie!)  recht viel gehört habe.  Aber die Stoogesscheiben selbst hat mir gerade erst ein Freund auf CD gebrannt. Kenn  ich also nicht so gut. Aber ob es beim folgenden Konzert so wichtig war, Songs zu differenzieren, weiß ich auch nich… :wink:  immerhin „I wanna be your dog“, „1996“, und „funhouse“ hab ich erkannt….hehe… (die Cds sind eigentlich recht „sanft“ im Vergleich zu gestern..)

Desweiteren muß ich vorausschicken, daß ich noch niee ein Iggy-Konzert sah – und insofern beeindruckt war. Aber echte Fans können natürlich sagen, daß es nur ein Abklatsch von früher war (hab da was von Rasierklingen auf der Bühne gehört…also die gab’s jetz nicht)  - und eigentlich alle Konzerte, die ich bisher besucht habe, doch recht zivilisiert waren (Neil Young, Bryan Ferry, Bowie natürlich, Lou Reed…) –das „schlimmste“, was Getobe und Randale angeht,  waren die Dandy Warhols letztes Jahr in Glasgow…

Also, die Columbiahalle is eigentlich trotz Betonarchitektur ganz nett, Bo sollte da mal auftreten, Biergarten angeschlossen, klein, schöne Empore, wo ich mich dann auch mit Josefine (b-netterin) traf, schräg über der Bühne, was sich durchaus als weise erweisen sollte.  Denn da unten, die ersten 10-15 Reihen vor der Bühne  sollten sich wenig spät er in einen Hexenkessel verwandeln (wo ich dann eher Panik zu bekommen pflege…)
Der Einlaß war extrem entspannt, obwohl die Halle hinterher gut gefüllt war, mußte man nicht anstehen oder drängeln.
Die Vorgruppe (warum sagen die nie, wie sie heißen??) hat mir eigentlichganz gut gefallen! Aber wer is das nur?  Angeblich eine polnische Band. Aber recht  gut…

Dann, als ich endlich vom Bierholen in der Pause wieder oben auf der Empore bin,  geht’s auch bald los…
Übrigens das erste Mal , daß ich sehe, daß der Hauptact weniger Equipment auf der Bühne hat als die Vorgruppe..  :wink:

Nee, und dann kommen sie… die „Stooges. Nu - auch alle nich mehr so ganz frisch, aber noch recht  gutaussehend, doch… Gitarre, bass, drums – und ein Saxophonist (den ich aber nie gehört habe…. Der Sound hier oben war, glaube ich ,  nich so toll, recht breiig und Hauptsache laut)

Und dann Iggy.. Autsch! Jetzt weiß ich , warum, die alles von der Bühne geräumt haben, was im Weg sein könnte! Wie alt is der? he?  57? Wie unser Bo?  Bekleidet nur mit Schuhen und enger tiefsitzender Jeans (nix drunter, wie  man später sehen konnte…).
Und wenn Bo geliftet sein sollte, dann weiß ich nich, was Iggy macht, um sich diesen Body zu erhalten. Wirkt dehydriert wie ein Bodybuilder. Sorry, dagegen is unser Held ein weiches, bleiches Moppelchen.
Fängt sofort wie auf Speed an, auf der Bühne rumzuspringen zu den recht harten Klängen seiner Band…  rennt von links nach rechts und zurück, hüpft herum, wirft mit Wasserflaschen um sich, spuckt und gurgelt,  zerrt mal eben an dem Boxenturm und bringt ihn zur Freude des Publikums zum Einsturz.!  Roadie will ich da ja nich sein....  mühsam stellen die Roadies den Turm wieder auf, während Iggy Anstalten macht, dran hoch zuklettern… (und das auch schafft...)

Der Hexenkessel vor der Bühne spuckt nun regelmäßig Leute aus, die sich per Stagediving nach vorne tragen lassen, dann von der Security rausgezogen werden, rauslaufen und hinten wieder reinkommen. Es scheinen mehrfach dieselben zu sein…

Und –was dann?  Hier kommen wir zu den Dingen, die Bowie sich abgucken könnte (das Rumgehopse wäre ja nix für seinen Rücken..):
Plötzlich schmeißt Iggy das Mikro weg…  nimmt ein wenig Anlauf – und – schwups –springt über den security-graben ins Publikum!! Die Securitys haben Probleme ihn wieder rauszuziehen…  und dann sitzt das Höschen doch sehr sehr sehr tief…

Irgendwann steht er vorne auf der Bühne (hat auch so einen vorgelagerten Podest wie Bo, aber alles eine Maßstab kleiner.)  - und als die Securities einen der Stagedivers  rausfischen wollen, da packt Iggy den Jungen am Arm, gibt den Securities zu verstehen, daß sie sich zum Teufel scheren sollen – und holt den Fan zu sich auf die Bühne!  Der (auch nackig obenrum)  fängt sofort das wilde Tanzen an, nimmt dann sogar Iggy das Mikro aus der Hand und singt stellvertretend… Iggy holt derweil mehr Fans auf die Bühne…  zum Schluß ist da ein Pulk von gut 20-30 Leuten auf der Bühne versammelt, Iggy mitten unter ihnen. Ab und zu fällt einer über ihn her und um den Hals, dann muß die Security einschreiten. Aber nur dann. Als die Fans ihn zum Schluß  hochheben, geht keiner dazwischen.. eigentlich erstaunlich, die Mehrheit der Fans hat sich da ganz  zivil verhalten… (wie das bei Bo wäre…?)

Klar, das so was nich ewig dauern kann. Die Grenzen der Kondition? Das Konzert is kurz… viel zu kurz… nach schon 1h und 10 min gehen sie von der Bühne… ohne, daß sich jemand das Kreuz verrenkt hat .. 
Gut, es werden noch ein paar Zugaben ertrotzt, aber nach  1 h und 30 min is Schluß!
Und da werdend die Leute doch etwas brastig.
Bierbecher aus Plastik (pro Stück 1€ Pfand, nur am rande)  fliegen in Massen auf die Bühne, von allen Seiten.  Nicht daß vorher nix geflogen wäre… (also einen Lolli hätte da bestimmt keiner bemerkt…), aber nun geht ein Regen von Plastikbechern auf die Bühne nieder…  Gejohle, Gepfeife… aber nix, keine weitere Zugabe…  es liegen zum Schluß etwa 50 Becher auf der Bühne. Einen hat ein Security-typ voll ins Gesicht gekriegt…  auch volle Bierbecher fliegen… gut, daß ich hier oben bin…



Yepp, so, das war’s. Eher eine Beschreibung als eine Kritik. Ich weiß nicht, was man hätte erwarten sollen, wollen, können… beeindruckt war ich auf jeden Fall… und daß die Hits der späteren Zeit nicht kommen würden (passenger etc …), war zu erwarten, wenn er mit den Stooges tourt… habe ich auch nicht mit gerechnet.
Punk – jaja, er wird ja gern als Urvater des Punk bezeichnet, und richtig, er tat alles, um diesen Ruf zu rechtfertigen.
Aber ist da nicht auch ein schaler Nachgeschmack? Wie viel davon ist Pose und Erfüllung gewisser Erwartungen? Wenn man weiß, wie er inzwischen lebt? Kommt mir da ein Bo, der ja nix anderes vorgibt als die Rockdiva, die er ja auch ist, nicht fast authentischer?  Andererseits paßt die frühe Verabschiedung natürlich auch zur rotzigen Attitüde...

Hätte mir vielleicht ein  1. längeres und 2. etwas abwechslungsreicheres Konzert gewünscht.. (die Stooges CDs bieten doch recht viel Verschiedenes an Sound und Tempi) – vielleicht sogar ein paar softere Songs zwischen drin…  denn so ein Tempo kann man natürlich nicht ewig durchhalten…
Ach ja, das Publikum... auch altersmäßig gemischt. Viel szenige Leute, eher mehr Männer als Frauen, ein paar "richtige Punks" , Durchnittsalter vielleicht so Mitte/Ende 20..

Gruß, Z

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #34
Zitat
im Frühstücksfernsehen war ein kleiner Ausschnitt drin...
sah guuuuuuuuuut aus  8)  :-D  echt wild, wild, wild this man  :-)

Zicky :hallo:
bitte umgehend ausführlich berichten ja??? :-D




yes!
a wild one.....

mir ging Iggy ja jahrelang etwas auf die nerven
der hat schon sachen gemacht - ohhhhhhhhh

aber natürlich ist - "The Idiot" ein klassiker
ganz davon abgesehen - wie er mit China Girl über die bühne kriecht

kenne eine ganze menge BO-fäns die Iggy wirklich verehren
in gewisser hinsicht tue ich das auch
weil er einfach so ein netter ist - wer die DVD: "Jesus is this Iggy?"
kennt - wird das betätigen
wie er erzählt.... wie er über seinen Vater spricht - über Nico......
über sich selbst - das ist sehr sympatisch
und er singt auch - zärtliche songs - mittlerweile
und witzige songs - seine stimme gefällt mir heute viel besser als früher

also ich mag ihn - und muss mich wundern - dass er das alles überlebt hat

ausserdem sieht er klasse aus!
der typ hat stil!


edit: seh grad deinen bericht zick - ja ja

Watt's Tourtagebuch

Antwort #35
Iggy's Tourbassist Mike Watt hat auf seiner Homepage ein kleines Tagebuch vom Europatournee-Auftakt.
Leider kann ich morgen nicht in Bonn sein.  :(

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #36
Zicky...klasse nachvollziehbarer Bericht!! *Beifall*

hm denke gerade :gruebel:
mach den doch mal in english ...genauso !
und stelle ihn in b-net.
Kann ja nie schaden...vielleicht ließt das ja auch jemand den es interessiert :wink:

vobei der sich dann aber bitte doch lieber nix abgucken sollte...
auch  das Workout das Iggy betreibt, scheint für unseren "helden" dann ja wohl eher Gift zu sein. :wink:

und die "Publikums-Arbeit "  8)  würde der schon vor lauter Angst nicht machen...
 :) 

thanx

D.

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #37
Danke für den Bericht, zicky. ich war sehr dran interessiert. Hört sich nach einem recht typischen Iggy Gig an, ob nun mit oder ohne Stooges. habe Iggy schon desöfteren gesehen, u.a. einmal in London, wo also echt die Post abging. Das war das erste und einzige Mal, dass ich meinen Platz verlassen habe, denn nach dem 1. Stagediving von The Ig fand ich mich mit meinem Kopf plötzlich in Hüfthöhe aller Anderen wieder und bekam echt super Panik. Vom Rand her konnte ich dann viel besser sehen, konnte tanzen und habe zum Glück das 2. Stagediving nur von Ferne gesehen. Hinterher war einer meiner Ohrringe verschwunden, den ich später im Hotel im T-Shirt wieder fand. Das war ein weißes Bowie T-Shirt und meine frisch rotgefärbten Haare hatten den Kragen des T-Shirts komplett rotgefärbt. Wir sind mit einer U-Bahn voller abgefuckter, verschwitzter und doch glücklicher Fans heimgefahren. War schon ein Erlebnis. Da war es immer etwas ruhiger, den Iggy in Germany zu erleben. Der uns zwar dann auch als "motherfucking Saxons" in Halle beschimpfte, aber dann wieder breit grinste und winkte.

Etwas exhibitionistisch scheint er schon zu sein. Bei einem Konzert hatte er für mindestens 30 Minuten sowohl Lederhose als auch Unterhose runtergezogen, die er dann die ganze Zeit unten um die Füße hatte, und ja, es war ein Bild, wenn er dann so versuchte, rumzutoben und desöfteren hinfiel, aber so what. Erst war es schon eigenartig, ihn ganz nackt da rumtoben zu sehen, aber nach ner Weile war es dann schon irgendwie normal.

Iggy selbst scheint auch erst recht zufrieden, wenn irgendwie was geworfen wird. Bei einem Konzert hatten wir wohl nicht gleich so recht reagiert, als er rauskam, so dass er gleich erstmal so ca. 6 Becher Wasser schnappte, die für die Band dastanden und sie in die Massen schmiss. Als dann diverse Dinge retour kamen so wie Pommes und auch Becher, da freute er sich dann. So muss das wohl sein.

Hmm, jetzt merke ich, dass ich ihn auch gerne mal wieder live sehen würde, obwohl das anstrengend ist. Und er tobt von der ersten bis zur letzten Minute, erstaunlich!

Re: Iggy + the stooges, 28.juni Berlin

Antwort #38
Zitat
 
Die Vorgruppe (warum sagen die nie, wie sie heißen??) hat mir eigentlichganz gut gefallen! Aber wer is das nur?  Angeblich eine polnische Band. Aber recht  gut…

Die Vorgruppe heißt Myslovitz  und spielt heute Abend in Hamburg. Da du sagst, dass die gut waren, und da Sandra sowieso beruflich da hin muss, werd ich mich ihr mal anschließen.
Mal gespannt.
:)

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #39
Danke für den Bericht, Zicky! Da ichs ja so kurzfristig doch nicht mehr geschafft hab, für Iggy nach Berlin zu kommen, fand ich es sehr schön, dass du alles aufgeschrieben hast.
Ich hoffe, er kommt bald mal wieder.

Berliner Zeitung vom 30.06.04: Ja! Wir wollen alle dein ...

Antwort #40
Zitat
Berliner Zeitung vom 30.06.04[/url]"][size=0px]Ja! Wir wollen alle dein Hund sein![/size]
Iggy "Gott" Pop und die Stooges spielten in der Columbiahalle

Jens Balzer

Diese Typen waren die faulsten, kriminellsten Gammlerschweine, die man sich nur vorstellen kann. Ein wirklich verrottetes und von ihren Müttern verzogenes Pack." Mit den Stooges, der ersten Band, mit der Iggy Pop Ende der Sechzigerjahre zusammenspielte, hat ihn stets eine herzliche Freundschaft verbunden - ein menschlicher und musikalischer Gleichklang, den er zeit seines Schaffens nie wieder fand. Während Iggy sich mit Erdnusskrem und Katzenfutter beschmierte, sich in Glasscherben wälzte und ins Publikum kotzte, spielten Dave Alexander und die Gebrüder Ron und Scott Asheton ungerührt ihren primitiven, sich selbst und die Menschheit auf herrlichste Weise missachtenden Rock. Die Stooges-Konzerte waren also perfekt - dennoch löste die Band sich 1973 nach nur drei Platten auf: wegen kommerziellem Misserfolg, körperlichen Beschwerden dank Heroinsucht und sinnlos provozierter Verkehrsunfälle und dem kontroversen Verhalten des Sängers; bei der Promotour für die letzte LP "Raw Power" hatte er während eines Radio-Interviews masturbiert und dann versucht, die Betreuerin von seiner Plattenfirma zu vergewaltigen. Daraufhin verlor die Band ihren Vertrag.

Iggy hat dann - dank David Bowie - bekanntlich doch noch Karriere gemacht; bis zur Reunion der Stooges gingen hingegen dreißig Jahre ins Land. Seit letztem Herbst spielen sie endlich wieder zusammen; Montag abend gastierten sie erstmals in Berlin. Was in etwa folgendermaßen aussah: Ron Asheton stand mit Sonnenbrille und Camouflage-Jacke stoisch am Bühnenrand und spielte seinen Woogie-losen Boogie; Scott Asheton schlug stoisch auf seinen Trommeln herum und traf sogar hin und wieder das Tempo. Bassist Dave Alexander, zwischenzeitig verstorben, wurde durch den großen brummigen Bassbären Mike Watt ersetzt, der in den Achtzigerjahren mit seiner Hardcore-Band Minutemen und später mit fIREHOSE eigentlich das revolutionäre Erbe der Stooges-Kumpanen MC5 angetreten war und heute, etwas schlanker geworden, wie ein Wiedergänger von John Sinclair daherkommt, stilecht mit Detroit-White-Panther-Zuhälterbärtchen. An seinen unterarmdicken Basssaiten reißt er immer noch wie ein Viech aus dem Wald.

Das tollste Viech von allen aber ist und bleibt natürlich Iggy selbst: Nur mit einem immer tiefer gehängten Höschen bekleidet rast, robbt und rutscht er unablässig über die Bühne, klettert auf Verstärkertürme und fällt mit diesen zu Boden, bedroht seine Mitmusiker mit Schattenboxhieben und reckt den enthemmten Hörern seinen Körper entgegen. Seinen herrlichen Körper! "Herr Pop, wie haben Sie es geschafft, so alt zu werden und trotzdem immer noch so sehnig und sexy zu sein?" - "Oh, ich schwöre auf eine strenge Diät aus Makrobiotik und Heroin!" Jedes Mal der Zerstörung hat sich wie eine Zimmermannskerbe in diesen unkaputtbaren Torso gefurcht. Er ist durch das Stahlbad des No Fun gegangen, in der ehernen Esse der Selbstverschwendung gehärtet, im Moment des Untergangs stets wieder auferstanden, immer wieder und wieder aus den Ruinen der Sucht. Das Dekolleté ist mit Knubbeln und Narben übersät, der Bauch wie ein Relief aus Nadeleinstichen und Workout-Erfolgen geformt - wie schön es ist, wenn man dann doch überlebt!

Aber für den alten Iguana sind Leben und Sterben, Gesundheit und Krankheit, Untergang und Wiederaufstehung ohnehin lange kein Widerspruch mehr. In den Jahren, die er mit den Stooges verbracht hat, wurde kein Rock'n'Roll-Sänger so oft verprügelt wie er. Aber der Einsatz hat sich gelohnt: Heute hat er Muskeln, wo sonst kein Mensch Muskeln besitzt, und Venen, von denen die Medizin bisher noch nichts wusste.

Was denkt man sich also, wenn dieser geile alte Sack über die Bühne robbt und sich reckt und streckt wie eine frischgeborene schwule Wolfswelpe? Ach!, denkt man sich: Dieser Mann hat mit Nico gevögelt (sie hat ihm seinen ersten Tripper verschafft) und mit Miles Davis gekokst. Was kann man noch mehr wollen vom Leben? Und die Antwort ist: Oh! Man kann immer noch weitermachen wollen, wieder und wieder wie beim ersten Mal, wieder und wieder zu dem gleichen stumpfsinnigen Riff "Ich will dein Hund sein" krakeelen, sich kopfüber in die rasende Menge werfen, während die Männer mit den Zuhälterbärtchen die immer gleichen lächerlichen Wah-Wah-Wengel-Wengel-Gitarrengeräusche fabrizieren, das immer gleiche Tom-Tom-Voodoo-Getrommel: "Ich will dein Hund sein! Ich will dich! Jetzt!"

Und die Menge ist immer noch dankbar, sie schreit und zuckt ihrem Helden noch immer entgegen, sie trägt ihn auf den Händen quer durch den Saal, leckt ihm die Brustwarzen, liebkost den narbigen Nabel und alles, was sich unter der immer weiter herabrutschenden Hose enthüllt. Eine endlose und doch viel zu kurze Stunde halten Iggy und seine Stooges die Geschichte an; sie drehen die Uhr auf den Anfang zurück und lassen die Zeiger immer weiter und weiter im Leerlauf rotieren. Es ist noch einmal "1969" in Detroit. Und zugleich doch das herrlichste und köstlichste Jetzt.

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #41
ach du schande.....
und sowas steht in der zeitung?

"lach tot"

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #42
na das ist doch mal ne Review... :-D  :-D
 :-D

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #43
hehe.. ja, da kennt sich jemand aus, mit dieser Kritik... aber er ging wohl raus, bevor der Becherregen niederging... :wink:

@Dweny
ENGLISCH?? Mein Babelfish streikt..  aber vielleicht ne Kurzfassung.. hab ich schon dran gedacht...

@Thorns
wow...  eine Unterhose hat er angehabt?  :-D

@Felis
Ja, war dann ne recht spontane Entscheidung.. und Glück, daß es noch Tickets gab. Obwohl du es ja fast noch hättest schaffen können... 

@Gilly
thanx... merk ich mir mal den Namen (sind aber ganz anders als Boo....)

@Kooks
stimmt, nett isser wohl wirklich...ich hab mal ne Doku auf Arte über ihn gesehen... und da war er richtig - mhhm.. nett eben... hat geplaudert über seine Herkunft, Familie.. etc..  (aber ich vermute, er  turnt bestimmt mehere Stunden am Tag im  Fitnessstudio und vor einem Auftritt wird 24 Stunden nix getrunken...  :razz: )

Gruß, Z

Iggy Pop & The Stooges, Mittwoch, 30. Juni 2004 in Bonn

Antwort #44
ja zick
"nett"
.....die gnade des alterns.....
( das is diese Iggy-DVD die ich meine - kam auch ma auf Arte )

wie waren die Pixies?


( schluck .... die BO-tour is gecancelt - dass es jetzt zum xten male hier steht.... )

 
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