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Thema: Song for Bob Dylan | SdT 04.02.2023 (590-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema
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Antw.: Song for Bob Dylan | SdT 04.02.2023

Antwort #15
alles richtig und natürlich auch hier vom meister selbst eine coverversion!
wie schon gesagt,  er hat ganz unbestritten gute songs geschrieben, bryan ferry hat sich gleich ein ganzes album lang ( dylanesque) darauf eingelassen.
ich ertrage seine stimme einfach nicht.
grundsätzlich habe ich immer respekt vor kreativität , auch vor der eines bob dylan! und auch nochmal:
er hat natürlich seine daseinsberechtigung!
parallelen gibt es zweifelsohne, nur hat unser freund andere menschen wohl einfach charmanter abserviert ,wenn sie ihm nicht zusagten.
doch wir sollten natürlich auch " maggies farm" nicht ausser acht lassen- wieder ein dylan cover!
ja, später ging der gemeinsame umgang wohl gut, wie ich sagte  ,doch erinnere ich mich an ein interview mit unserem freund, ich glaube, von 1976,  da sah das auch noch anders aus...
egal.
ich kann den typen einfach nicht haben, und auch im alter macht der typ immer wieder komische äusserungen...da war doch vor ca.10 jahren mal so ein vorfall, wenn ich mich nicht irre? paris?
wieder egal.
er und ich werden in diesem leben einfach keine freunde mehr , egal, wie schön so manche coverversion auch sein mag...

und das habe ich wohl mit beiden herren gemeinsam...eigensinn und eine eigene meinung!
und genau das ist doch toll  , dass wir diese hier äußern dürfen und wir wissen  , dass diskussionen und kritik genauso willkommen sind wie lobhudelei und liebe!

Antw.: Song for Bob Dylan | SdT 04.02.2023

Antwort #16
Also, ich finde auch, dass Dylan nicht gut singen kann. Wobei ich einige Songs trotzdem hin und wieder ganz gern höre. Ich habe keine starke Meinung in die eine oder andere Richtung was ihn betrifft. Wenn mir was gefällt, freue ich mich wenn nicht höre ich weg.

Ich denke, dass er sich eigentlich eher als Dichter denn als Musiker versteht,  so wie sich auch Jim Morrison gesehen hat. Auch Leonard Cohen ist ja eher ein Dichter. Sie tragen vertonte Gedichte vor - sehr schöne Gedichte.
Dylans Nobelpreis war eben auch für Literatur, nicht für Musik.

Ich hörte vor ein paar Monaten mal ein Interview, in dem er sinngemäß sagte, er wäre lieber ein Ingenieur oder würde was handwerkliches schaffen, aber dafür hätte er leider nicht das Talent. Das wären aber die wirklich wichtigen Dinge im Leben, was er tat und tut ist dagegen bedeutungslos.

Mal sehen wie wir in dem Alter auf unser Leben zurück blicken.  ...

Antw.: Song for Bob Dylan | SdT 04.02.2023

Antwort #17
Bob Dylan kann auch singen, wenn er will, ganz normal und klassisch, so wie hier.



Ich habe 2 Sinatra-Cover live gehört mit klassischer Stimme, war sehr geil.

Die Dylan-Stimme, die wir kennen, ist nicht seine normale. Er hat sie auf eine Art und Weise phrasiert, wie es sonst niemand macht (Zitat).
Mich trifft er damit mitten ins Herz seit ich 15 bin.
Würde er seine klassische Gesangsstimme benutzen, hätte ich ihn wahrscheinlich kaum bemerkt.

Einige vermuten übrigens, dass Dylan Asperger Autist ist.

LG
Petra

Antw.: Song for Bob Dylan | SdT 04.02.2023

Antwort #18
Was die Musikwissenschaft schreibt: ;)


Zitat
Das Narrative der Stimme Bob Dylans
Richard Klein

In No Direction Home, dem Dokumentarfilm von Martin Scorsese, sagt Izzy Young, Anfang der 60er Jahre Leiter des Folkcenters in Greenwich Village/New York, über den jungen Bob Dylan sinngemäß dies: „Er sang nicht alte Lieder (wie Pete Seeger), sondern Lieder von heute, mit modernem Inhalt, aber er sang sie so, dass es klang, als ob sie zweihundert Jahre alt wären.“ Young meint damit nicht, das musikalische Material der Songs sei auf dem Entwicklungsstand von, sagen wir: Karl Friedrich Zelter ("Der Kuckuck und der Esel" ;D ) stehen geblieben. Vom Kontext her ist zudem klar, dass es ihm weniger um die Songs als solche geht als um den Vortrag, respektive um Dylans Stimme, ihr Timbre und ihre sprachliche Artikulation. Genauer gesagt: Um sein Singen und Sprechen im Hinblick auf Zeit, auf die Präsenz von Alter, Geschichte in den Songs. Nicht Lieder von früher, sondern solche von jetzt sollen es sein, aber dies auf eine Weise, dass die Stimme just jenes Frühere jetztfähig macht, präsentiert. Statt überliefertes Liedgut demütig wiederzubeleben, bringt das Zeitgenössische von Dylans Gesang selbst eine Aura des Vergangenen mit hervor.

In seiner Rezension von Time Out Of Mind, jenem Album von 1997, in dem sich der Beginn des Dylanschen Spätwerks ansetzen lässt, spricht Greil Marcus von der „seltsam vermittelten Vehemenz, da ein einzelner mit fünfzig Staaten und vierhundert Jahren in seiner Stimme zu sprechen scheint“ (Marcus 1997). Das Überkandidelte der Formulierung können wir beiseite lassen. Geht es ihrem Autor doch nicht um chronometrisch datierbare historische Relationen, sondern um das Narrative, Erzählerische von Dylans Gesang. Marcus’ Überlegungen kreisen um verschiedene Facetten einer Frage: Wie ist Vergangenheit in dieser Musik präsent? Wo hat sie ihren Ort? Und: Von welcher Vergangenheit wird da erzählt, berichtet, gesungen? Zwar bleibt weitgehend dunkel, was die assoziativen Stoffschichten, die sich im Buch von den „Basement Tapes“ manchmal wie Luftschlösser über dem musikalischen Gegenstand auftürmen, mit Dylans Gesang genau zu tun haben (Marcus 2001).
Reinhold

Antw.: Song for Bob Dylan | SdT 04.02.2023

Antwort #19
da muss ich ja mal , dank petra  ,zustimmen.
der kann ja tatsächlich auch richtig singen!
den song kannte ich nicht.
und auch der ansatz von mrs.rice entspricht sehr meiner vorstellung.
scheinbar ist dieses genre nicht meins.
mr.cohen konnte mein herz auch nie erwärmen.
(im gegensatz zu mr.morrison).

aber genau das ist ja das wunderbare an musik  ,dass jeder das finden kann, was ihn berührt!
und manchmal ist es ein text, manchmal ein beat,  manchmal eine stimme , manchmal ein rhythmus, manchmal ein einziger ton, ein hauchen, ein schrei, ein einziges instrument, ein ganzer chor....
music was my first love...




Antw.: Song for Bob Dylan | SdT 04.02.2023

Antwort #20
Bob Dylan - die Stimme, die spaltet - Jazz Collection - SRF

Der Beitrag ist sehr interessant und lohnt sich anzzhören. Es geht hier um die Stimme bzw. die verschiedenen Stimmen Dylans.



Lady, Lady Lay wird auch gespielt, ist ja ein sehr bekannter Dylan-Song. Hier singt er widerum sehr klassisch.

LG
Petra

 

Antw.: Song for Bob Dylan | SdT 04.02.2023

Antwort #21
... ach, weil ich gerade dieses Foto sehe -  was für's fotografische Auge: Er ist ja nicht gerade das, was man einen schönen Menschen nennt (nicht, dass das wichtig wäre), aber ich kenne kein Foto, auf dem er nicht fotogen ist.
Muss man schon sagen - auch ein Mensch mit Charisma.

 
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